Uni an der VS-Seeham
Mag. Dr. Georg Nightingale besucht die Schüler der 4. Klasse

Im Rahmen des Projekts „Geschichte und Entwicklung der Schrift“ an der VS Seeham besuchte Mag. Dr. Georg Nightingale von der Universität Salzburg ( Fachbereich Altertumswissenschaften, Alte Geschichte, Altertumskunde und Mykenologie) die Schülerinnen und Schüler der 4. Klasse. Diese erfuhren viel über die altgriechische Geschichte und vor allem über ihr Schriftsystem, insbesondere über die Schrift Linear B (2. Jahrtausend v. Chr., mykenische Zeit).

Anders als heute wurde damals auf Ton geschrieben. Solche Tontäfelchen fand man bei Ausgrabungen in Griechenland rund um Mykene. Die Kinder durften selbst so eine Tontafel formen und auf ihr schreiben. Einen Bleistift gab es damals noch nicht und so wurde ein gespitztes Holzstäbchen verwendet. Die Viertklassler erlernten mit Dr. Nightingale die Silbenschrift und konnten schon bald ihren eigenen Namen in diese Tontafel ritzen.

Aber dies war nicht genug. Nun wurden alle zu mykenischen Schreibern ernannt und erhielten einen Auftrag. Das Erlernte wurde sofort in Gruppenarbeit angewendet. Das Schreiben auf Ton war schon ganz etwas anderes. Wurde etwas falsch geschrieben, so brauchte man es nur mit dem Finger wieder weg zu wischen. Zum Schluss wurden noch die Tontafeln getauscht und die Kinder schlüpften in die Rolle des Chefschreibers, der alles noch einmal kontrollierte. Sehr schnell wurde klar, wie wichtig eine deutliche Schrift und eine gute Anordnung des Textes ist. Sobald ein Zeichen zu schlampig geschrieben oder der Text nicht gegliedert worden war, konnte man diesen Teil kaum noch lesen und seinen Sinn verstehen. 

So wurde dieser Tag eine Herausforderung für alle Beteiligten, die sich intensiv mit der Funktion von Schrift beschäftigten. Es war einmal ein ganz anderer Schultag und noch dazu sehr spannend.
Formen einer Tontafel
Schreiben auf einer Tontafel
Beschriftete Tontafeln
Archäologische Funde